
Sicherheitsschuhe sind Halbschuhe und Stiefel, die als Schutzkleidung eingesetzt werden. Vorgeschrieben werden diese z. B. von der Berufsgenossenschaft in der Industrie, im Bauwesen und im Garten- und Landschaftsbau sowie bei der Feuerwehr, dem Technischen Hilfswerk und im Rettungsdienst; sogar Köche müssen sie tragen.
Sicherheitsschuhe sind im vorderen Teil des Schuhs (zwischen Futter und Außenschaft) mit einer Schutzkappe aus Metall oder Kunststoff zum Schutz der Zehen ausgestattet.
Kategorie, Schutzwirkung und Anforderungen
Insgesamt gibt es nach der Berufsgenossenschaftlichen Regel für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit 191 bzw. GUV-R 191 mehrere genormte Kategorien:
• SB – Grundanforderungen
• S1 – Zusatzanforderungen (A+FO+E)
• S1P – Zusatzanforderungen (A+FO+E+P)
• S2 – wie S1, zusätzlich bedingte Wasserdichtigkeit (A+FO+E+WRU)
• S3 – wie S2 und zusätzlich durchtrittsicher (A+FO+E+WRU+P)
• S4 – wie S2, aber als wasserdichter Stiefel
• S5 – wie S4, zusätzlich durchtrittsicher
Zusatzangaben
• A – Antistatische Schuhe
• AN – Fußknöchelschutz
• C – leitfähige Schuhe
• CI – Kälteisolierung (Probe bei -20 °C)
• CR – Schnittfestigkeit
• E – Energieaufnahme im Fersenbereich
• FO – Öl- und benzinresistente Sohle
• HI – Wärmeisolierung
• HRO – Verhalten gegenüber Kontaktwärme (Wärmebeständigkeit der Sohle bei 300 °C für min.)
• I – Elektrisches Isolierschuhwerk
• M – Mittelfußschutz
• P – Durchtrittsicherheit
• SRA – Rutschhemmung (Testverfahren: Keramikfliese/Reinigungsmittel)
• SRB – Rutschhemmung (Testverfahren: Stahlboden/Glycerin)
• SRC – Rutschhemmung (Testverfahren: SRA und SRB bestanden)
• WR – Beständigkeit des gesamten Schuhs gegen Wasserdurchtritt und Wasseraufnahme
• WRU – Beständigkeit des Schuhoberteils gegen Wasserdurchtritt und Wasseraufnahme
Technische Daten
Durchtrittsichere Sohle
Eine durchtrittsichere Sohle findet Verwendung in Sicherheitsschuhen und -stiefeln, wie sie beispielsweise bei der Feuerwehr verwendet werden. Sie schützt Fußsohlen vor Penetrationsverletzungen durch Nägel und andere spitze Gegenstände.
Zehenschutzkappe
Die Zehenschutzkappe, umgangssprachlich “Stahlkappe”, findet Verwendung in Sicherheitsschuhen und Schutzschuhen. Sie schützt die Zehen vor Verletzungen, zum Beispiel durch herabfallende Gegenstände, Maschinen (Trennschleifer), oder ähnlichem.
Die Zehenschutzkappe kann aus Stahlblech oder aus Materialien wie Kunststoff, Aluminium oder Titan sein.
Die Widerstandsfähigkeit einer Zehenschutzkappe wird in Joule angegeben. Bei Schutzschuhen muss die Kappe gegen mechanische Einwirkungen von 100 J, bei Sicherheitsschuhen von 200 J, schützen.
Klassifizierung
Die Klassen S1P, S3 und S5 sind charakterisiert durch:
• Zehenschutzkappe (200 Joule)
• Antistatisch
• Kraftstoffbeständigkeit
• Geschlossener Fersenbereich,
• Energieaufnahmevermögen im Fersenbereich,
• Bedingte Wasserdichtigkeit (60 Min. nicht größer als 30 %) (nicht S1P)
• Wasseraufnahme (30 Min. > 2g)
• Durchtrittsicherheit
• Profilierte und damit rutschsichere Laufsohle
Normen
• DIN EN ISO 20345 Sicherheitsschuhe alt: DIN EN 345
• DIN EN ISO 20346 Schutzschuhe alt: DIN EN 346
• DIN EN ISO 20347 Berufsschuhe alt: DIN EN 347
• DIN EN ISO 20344 Prüfverfahren
• DIN EN 12568 Prüfverfahren
• DIN 4843 Gebrauchseigenschaften (Veraltet, in DIN EN ISO 20344-20347 enthalten)
• DIN VDE 0680 Körperschutzmittel im Niederspannungsbereich